Wort zum Sonntag

Inside Brains – Gamechanger Bedürfnisse 

In einem der letzten Texte haben wir darüber geschrieben, dass es oft unsere Ausreden sind, die uns davon abhalten, bestimmte Dinge umzusetzen. Heute wagen wir einen Blick in unser Gehirn. Wir schauen uns an, was jenseits unseres bewussten Handelns passiert.

Warum ist es trotz entlarvter Ausreden manchmal so unglaublich schwer, die Dinge umzusetzen, die wir uns fest vorgenommen haben? 

Um das zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass nur ein sehr geringer Anteil unserer getroffenen Entscheidungen auf bewusster, rationaler und logischer Grundlage basiert.

Der weitaus größere Teil – rund 95% – unserer Entscheidungen wird durch unseren schnellen Entscheidungsmodus getroffen und dieser entscheidet emotional und intuitiv. 

Verantwortlich hierfür ist das Limbische System in unserem Gehirn. Sehr vereinfacht dargestellt, verarbeitet das Limbische System unsere Emotionen, speichert unsere Erinnerungen (Gedächtnis)  und verknüpft diese mit Gefühlen. Hier treffen alle unsere Wahrnehmungsreize ein. Diese werden gefiltert und auf Grundlage der bereits gespeicherten Erinnerungen bewertet. Das alles geschieht in Sekundenbruchteilen noch bevor unser bewusstes Denken auch nur ansatzweise einsetzt. Primäre entwicklungsbiologische Funktion des Limbischen Systems ist es, uns zu schützen und unser Überleben (auch als Art) zu sichern. Aus dieser Funktion lassen sich Grundbedürfnisse ableiten, die in jedem von uns verankert sind. Diese Bedürfnisse sind sozusagen vitale Imperative. D.h. unser Limbisches System setzt alles daran, diese Bedürfnisse zu erfüllen, ob wir wollen oder nicht!

Welche Bedürfnisse sind das?

  • Sicherheit (auch im Sinne von Ordnung und Harmonie)
  • Verbindung (auch im Sinne von Nähe und Beziehungen)
  • Autonomie (auch im Sinne von Dominanz und Selbstwirksamkeit)
  • Stimulanz (auch im Sinne von Spaß, Lernen,  Wachstum und Entwicklung)

Wir alle streben nach der Erfüllung dieser Bedürfnisse. Diese Bedürfnisse sind sozusagen der Motor unserer täglichen Handlungen. Sie sind unsere Motivation und bestimmen unser Leben. Wir unterscheiden uns lediglich darin, wie stark die unterschiedlichen Bedürfnisse ausgeprägt sind. 

Für mich war das der Gamechanger! Denn je besser ich mich und meine Bedürfnisse kenne, desto leichter wird mein Leben. Je bewusster ich mir darüber bin, mit welchen Bedürfnissen mein Gehirn gerade beschäftigt ist, desto mehr fühle ich mich als Gestalter meines Lebens.

Kennst du deine Bedürfnisse?

Rieke und das SDM Team wünschen euch einen schönen Sonntag und eine Woche voller erfüllter Bedürfnisse!