Wort zum Sonntag

“Volkskrankheit” Schmerzvermeidung – Vorsicht Triggerwarnung

Wie oft hast du in deinem Leben keine Entscheidung getroffen, um Schmerz zu vermeiden? Wie oft lenkst du dich mit jeglicher Form von Konsum ab, um nicht die unguten Gefühle fühlen zu müssen?

Unsere Gesellschaft und Medien suggerieren uns, dass wir immer etwas brauchen, damit es uns gut geht. Dass wir nur etwas Neues kaufen müssen, um unsere Bedürfnisse zu stillen. 

Was wir aber in erster Linie brauchen, ist, das zu fühlen, was in uns vorgeht. Das ist die Grundlage, um uns selbst besser zu verstehen und um klare Entscheidungen treffen zu können. Das bezieht sich nicht nur auf materielle Dinge, sondern auch auf Beziehungen und Kontakte. 

Was zeigen wir damit unseren Kindern?

Viele Erwachsene versuchen jede Form von psychischem Schmerz im Kind zu vermeiden. Wir möchten niemanden leiden sehen, der uns am Herzen liegt. Das ist verständlich. Dennoch ist das ein wichtiger Prozess, um unsere eigene Stärke zu erkennen. Um über  uns selbst hinauszuwachsen.

Menschen, die sich ihrem eigenen Schmerz gestellt haben, sind generell hilfreich in Situationen, in denen andere leiden. Denn diese Menschen wissen, dass es nur einen Weg gibt: Durch den Schmerz hindurch. 

Hier ein Beispiel: Du hast das Gefühl, deine Tochter hat eine Freundin, die ihr nicht gut tut. Vielleicht sprecht ihr darüber und du gibst ihr Raum, äußerst eventuell auch deine Meinung. Deine Tochter entscheidet sich trotzdem immer wieder für diese Freundschaft. Du siehst sie leiden. 

Was wäre, wenn du ihr das Vertrauen schenkst, dass sie in der Lage ist, für sich  Entscheidungen zu treffen.

Das bedeutet auch Fehler zu machen, oder? Welchen Benefit hätte deine Tochter? Was wäre, wenn sie mit dieser Freundschaft scheitert und du ihr den Raum gibst, ihr zeigst, dass du für sie da bist, für ihre Enttäuschung und ihren Schmerz? Mit dem Vertrauen, dass sie stark ist und an dieser Erfahrung wachsen kann? 

Leid und Schmerzen gehören zum Leben dazu. Nicht zuletzt, weil wir nur etwas im Kontrast erkennen können, wie zum Beispiel Glück vs. Leid, Freude vs. Schmerz. Wir können beides nicht vermeiden. Doch wir haben einen Einfluss darauf, wie wir darauf reagieren.

Was ist deine Meinung dazu? Schreib gerne in die Kommentare!

Benötigen dein Kind oder du Unterstützung, dann melde dich gerne bei uns.

Einen schönen Start in die Woche wünscht