Wort zum Sonntag

“Das richtige Zeugnis”

Inspiriert durch tolle Kolleginnen und Kollegen bei Insta, habe ich ein eigenes alternatives Zeugnis entworfen.

Da ich meine Klasse erst seit einem halben Jahr unterrichte, habe ich die Kategorien  allgemein gehalten.

  1. Was ist dir besonders gut gelungen?
  2. Was war unser schönster gemeinsamer Moment?
  3. Du bist ein Geschenk für diese Schule, weil …?
  4. Was kann ich von dir lernen?
  5. An welchen Aspekten könntest du noch arbeiten?

Während des Schreibens habe ich bewusst meine Haltung positiv auf meine Schülerinnen und Schüler gerichtet. An vielen Stellen habe ich gelächelt und viele schöne Momente in Erinnerung gerufen. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, diese Form von Zeugnisse zu schreiben.

Noch viel schöner war es, als ich die Zeugnisse ausgeteilt habe. Ich habe diese bewusst VOR den regulären Zeugnissen in der Klasse verteilt. Es war sehr schön zu beobachten, wie unterschiedlich die Klasse auf die alternativen Zeugnisse reagiert hat. Da ich an vielen Stellen lustige Dinge geschrieben habe, konnten bereits einige Schülerinnen und Schüler darüber lachen. Sie haben sich dann auch die Zeugnisse untereinander vorgelesen. 

Das “normale” Zeugnis war dann übrigens nicht mehr ganz so wichtig. In diesem Moment war ich wirklich sehr dankbar.

Ich beobachte immer wieder, dass es einigen Schülerinnen und Schülern schwer fällt, mit Wertschätzung und Anerkennung umzugehen. Hier möchte ich im nächsten Halbjahr ansetzen – denn nur wer Wertschätzung annehmen kann, der kann sie auch anderen Menschen entgegenbringen. 

Die alternativen Zeugnisse werde ich auf jeden Fall beibehalten, da sie für mich schon alleine als Lehrkraft eine Bereicherung sind und mir die Reflektion jedes Einzelnen ermöglichen. 

Falls ihr noch Vorschläge habt, was auf diesen Zeugnissen noch unbedingt stehen müsste, dann schreibt es gerne in die Kommentare.